Alteingesessene Bayern in Lederhose, mit stolzem Schnauzbart und aufwendigem Hut – Wer kennt dieses Bild nicht? 2015 sind Hüte in der Trachtenwelt zurück und auch die Jungen sollten wieder „gut behütet“ ihres Weges gehen. Wir haben uns gefragt wo dieser Trend seinen Ursprung hat und sind der Hutgeschichte auf den Grund gegangen.
Ein Stück Trachtengeschichte
Was heute als Tracht bezeichnet wird, hat sich in früheren Jahrhunderten aus dem ländlich-bäuerlichem Gewand entwickelt. Natürlich lebten auf dem Land neben den Bauern auch Handwerker, Tagelöhner und Dienstboten. Für die galt bis weit ins 18. Jahrhundert hinein eine strenge Kleidervorschrift. Ein Reichserlass aus dem Jahre 1530 bestimmte lange Zeit, dass sich jeder seines Standes gemäß kleiden musste. Es wurde genauesten darauf geachtet, dass sich gerade die kleinen Leute ordnungsgemäß kleideten. Das half dabei den gesellschaftlichen Status mithilfe des Gewands auf den ersten Blick sichtbar zu machen. Trotz Reglementierung war Kleidung schon immer modischen Einflüssen und dem Zeitgeist unterworfen. Dazu zählten natürlich auch Hüte.
Hauptsache Trachtenhut
Seinen Ursprung hat der bayerische Trachtenhut in der Jagd. Hüte boten den Jägern bei Wind und Wetter ein Dach über dem Kopf. Damit die Kappe nicht gar so langweilig daher kam, wurden sie mit Bändern, Federn und Tierborsten verziert. Nicht zu jeder Tracht gehörte von Anfang an auch eine Kopfbedeckung. Oft hat sich erst später aus modischen Gründen die Kopfbedeckung zur Tracht etabliert. Die teilweise sehr eindrucksvollen Hüte wurden nicht selten zum Erkennungszeichen für eine bestimmte Region, wie beispielsweise der rote Bollenhut aus dem Schwarzwald. Dieser gehörte einst zur evangelischen Kirchentracht der Frauen. Selbst heute noch ist er auf unzähligen Schwarzwälder Schinken-Verpackungen zu sehen.
Wir freuen uns, dass der geschichtsreiche Trachtenhut nun endlich wieder zurück ist! Hut tut nicht nur gut, sondern macht Spaß und ist das perfekte Accessoire zu Dirndl und Lederhose.